Reshoring: Das große Comeback

Anfangs noch allzu oft mit einem müden Lächeln abgetan beginnen wir allmählich die weitreichenden Anwendungspotenziale und Konsequenzen der immer schneller entwickelten künstlichen Intelligenz (KI oder Englisch: AI) zu begreifen. Forscher sprechen hierbei von der sogenannten „4. Revolution“, die die Industrielle Revolution und deren Folgen wie ein laues Lüftlein erscheinen lassen. KI wird unser Leben tief beeinflussen und Prognosen zufolge allein in den nächsten 10 Jahren die Weltwirtschaft um 20% steigern – dies entspricht einem Wert von 13 Billiarden Euro.

Offshoring war einst das Schreckgespenst der deutschen Mittelständler. Unter diesem Begriff wird eine der wirtschaftlich, politisch sowie gesellschaftlich weitreichendsten Umwälzungen der letzten Jahrzehnte zusammengefasst. Vereinfacht handelt es sich hierbei um die Verlagerung einzelner Unternehmensprozesse, beispielsweise der Produktion, in Niedriglohnländer, v.a. im Fernen Osten. Weil diese Auslandsverlagerungen hohes Investitionskapital, eine entsprechende Organisationsstruktur sowie kundiges Personal und Kontakte vor Ort benötigten, konnten sich hauptsächlich ausschließlich “die Großen” der Branchen Offshoring leisten. Während diese Rekordgewinne einstrichen, mussten kleine und mittelständische Zulieferer und Auftragsfertiger Einbußen hinnehmen.

Reshoring ersetzt Offshoring: Made in Germany ist wieder gefragt

Mit Reshoring dreht sich die Situation nun um. In hoch automatisierten Prozessen übernehmen Roboter und KI die (ehemals kostengünstigen) Jobs aus Fernost. Dies führt zu einer Abwanderungswelle, denn in Deutschland ist qualifiziertes Personal zum Einrichten und Überwachen vorhanden, anders als in fernen Niedriglohnländern. In den Industrienationen finden Zulieferer zudem verlässliche Automationsunternehmen, deren Automationslösungen oft auch kostengünstiger sind. Von diesem Trend wird, so viel ist sicher, Made in Germany stark profitieren.

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